Die Burgallee in Hagen im Bremischen

Die Burgallee in Hagen im Bremischen ist eine historische Zeitreise – vom Beginn des 12. Jhd. bis in die Gegenwart. Mit 10 Mediensäulen als geschichtlich bedeutsame Stationen werden kurze Videofilme via QR-Codes per Smartphone oder Tablet abgerufen. Die Videos machen die Geschichte erlebbar. Daneben soll auch auf wichtige historische Ereignisse hingewiesen werden, die sich zeitgleich „in der sonstigen Welt“ ereignet haben.

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Slide CHRISTIANISIERUNG DURCH KARL DEN GROSSEN 0 - 1000 n.Ch. STELE 1
In dieser Zeit führen die heidnischen sächsischen Stämme ein freies, wenn auch karges Leben in dieser Region. Doch dann regiert der Frankenkönig Karl der Große und er will ein neues Herrschaftsgebiet für sich gewinnen. Er sichert in seinem fast 30 jährigen Eroberungszug gegen die Sachsen seine Grenzen nach Norden. Um seinen Machteinfluss zu erhalten, wählt Karl der Große die Regierungsform des Erzbistums mit Sitz in Bremen. Die Christianisierung des gesamten Elbe-Weser-Raumes beginnt. Von der Burg zu Hagen gibt es noch nichts zu sehen, aber die Bramstedter Kirche wird von Missionaren Karls des Großen aus Holz errichtet ...
Slide DER FREIHEITS- KAMPF DER STEDINGER 1000 - 1300 STELE 2
Die Stedinger leben und arbeiten in dieser Zeit an der Unterweser. Ihre Grundherren sind die Erzbischöfe. Aus den Sumpfgebieten entsteht fruchtbares Marschland und das Kernland Stedingen ist umhüllt von Deichen. Es geht ihnen gut und sie führen ein selbstbewusstes Leben. Die Stedinger Bauern tragen mehr und mehr die Verantwortung für ihr Land selbst. Das missfällt den Bremer Erzbischöfen und das Verhältnis verschlechtert sich. Erzbischof Hartwig II. lässt daher etwa um 1200 n. Chr. die Hagener Burg zur Verteidigung der Bramstedter Kirche gegen die Stedinger bauen. Es kommt zum Krieg zwischen dem Grundherrn und den Untertanen, die auf Drängen des Erzbischofs Gerhard II. zu Ketzern erklärt werden. 1234 werden sie in der Schlacht bei Altenesch vernichtend geschlagen …
Slide CASTRO NOSTRO HAGENE 1300 - 1500 STELE 3
Die Burg ist Sitz der Erzbischöfe aus Bremen. Es wird erstmals der Name der Gerichtseiche, die der Volksmund „Staleke“ nennt, aufgeführt.
Die Burg wird in dieser Zeit ständig erweitert und erstmals als „castro“, als Haus aus Stein, erwähnt. Die Burg wird Mittelpunkt des Amtes Hagen und dient der Verteidigung. Von hier gehen aber auch die kirchliche Oberaufsicht der Erzbischöfe sowie die Gerichtsbarkeit und die Verwaltung aus. Aus dieser Zeit wird auch die Sage der seltsamen Blume hinter der Burg überliefert, in der es um Liebe, Eifersucht und Kampf zwischen Eckbert, Hiltrud und Heino geht ...
Slide ERZBISCHOF JOHANN RODE UND DIE BURG DAS JAHR 1502 STELE 4
Eine wichtige Zeit für die Burg, denn in dieser erhält sie ihr heutiges Aussehen. Das hat sie dem Erzbischof Johann Rode zu verdanken, der die Burg als Residenzwohnsitz gewählt hat. Mit seinem Sinn für schöne Dinge lässt er die Burgruine aufwändig restaurieren und legt die ersten Wandmalereien in der Kapelle an. Johann Rode ist eine schillernde Persönlichkeit in der erzbischöflichen Zeit und nennt sich Johann III. Er verbringt die letzten Jahre seines Lebens in Hagen und verfasst hier ein Verzeichnis aller Güter des Erzbistums Bremen, das sogenannte Johann Roden Bok …
Slide EIN ERZBISCHOF HEIRATET IN DER BURG DAS JAHR 1575 STELE 5
In den Vorstellungen der Gläubigen sind in dieser Zeit Teufel, Verdammnis, Hölle und Paradies Wirklichkeit. Der Schutz vor dem Bösen ist nur mit Hilfe der Kirche zu bekommen. Wegen der Allgegenwärtigkeit der Kirche fehlt es den Menschen immer mehr an Spiritualität und Trost und sie fangen an, die Bibel selbst zu studieren. Einer von Ihnen ist Martin Luther und die Reformationszeit beginnt. In der Zeit des Umbruchs wendet sich der Erzbischof Heinrich III. von Sachsen Lauenburg der neuen Lehre zu und heiratet am 27. Oktober 1575 die Bürgermeistertochter Anna von Broich aus Köln in der Kapelle der Burg ...
Slide DIE SCHWEDENZEIT IN HAGEN 1646 - 1720 STELE 6
Im 30 jährigen Krieg fechten Kaiser, Fürsten sowie deren Widersacher alle im Namen „Jesu Christi“ gegeneinander. Im Jahre 1648 ist der Krieg mit schrecklichen Folgen zu Ende und 6 Millionen Menschen haben ihr Leben verloren. Die Länder Frankreich und Schweden sind die Gewinner und das katholische Erzbistum Bremen wird ein weltliches Herzogtum. Der schwedische Resident Schering Rosenhane erhält die Burg zu Hagen als Lohn für seine erfolgreichen Friedensverhandlungen. Schering Rosenhane ist ein Mann von Bildung, ein Kosmopolit und lebt einige Zeit mit seiner Familie in der Burg. Er macht aus der Verteidigungsanlage ein Kleinod, legt Gärten und die Eichenallee an sowie mehrere Fischteiche am Vorwerk ...
Slide HOLLANDGÄNGER UND HANNOVER-SCHE ZEIT 1720 - 1866 STELE 7
In dieser langen Zeit passierte in Hagen und in der Welt ganz viel. In der Hannoverschen Zeit war durch die Vereinigung zwischen dem Kurfürstentum Hannover und Großbritannien der Kurfürst von Hannover auch der König von Großbritannien. Wie kann das sein? Weiter erobert in dieser Ära die Armee Napoleons große Teile Deutschlands und erfährt dann selber in der Völkerschlacht bei Leipzig eine große Niederlage durch die Vereinten Armeen Russlands, Österreichs und Preußens. Die Not treibt viele Menschen in die Ferne, sie arbeiten als sogenannte Hollandgänger in der Landwirtschaft, auf Walfängerschiffen, in Bleichereien und in der Ziegelindustrie …
Slide DIE BURG IM DORNRÖSCHEN-SCHLAF 1866 - 1945 STELE 8
Einschneidende und unruhige Zeiten bestimmen diese Phase und die Burg hält in dieser Periode einen Dornröschenschlaf, denn sie dient als Wohnung für die Bediensteten des Amtsgerichts und ist damit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Reichskanzler Otto von Bismarck regiert Preußen und in der Hagener Dorfmitte wird im Jahre 1871 die Friedenslinde als Zeichen der Beendigung des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 und der Reichsgründung 1871 gepflanzt. Deutschland träumt davon Weltmacht zu werden und beginnt im Jahre 1914 den 1. Weltkrieg. Deutschland kapituliert und aus dem Kaiserreich wird eine Republik. Zu Beginn der Weimarer Republik leiden viele Menschen wirtschaftliche Not und wandern u.a. nach Amerika aus. Die Hyperinflation, die Währungsreform, aber auch die „Goldenen 20er“ Jahre bestimmen diese Ära. Im Jahre 1929 bricht die Börse in New York zusammen und die gesamte Weltwirtschaft gerät in eine schlimme Krise. Hohe Arbeitslosigkeit, Hunger und Perspektivlosigkeit sind die Folgen. Das ist die Chance für Adolf Hitler, er ergreift die Macht und im Jahre 1939 kommt es zum 2. Weltkrieg. Deutschland überfällt Polen und das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte beginnt …
Slide WIEDER-ENTDECKUNG DER BURG 1945 - 2020 STELE 9
Die Burg ist weiterhin Wohnsitz der Hagener Amtsrichter mit ihren Familien. Günter Siegmeyer erzählt von seiner Kindheit in der Burg, als er sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Gang in den Keller begab. Doch was passierte hier, als der letzte Amtsrichter im Jahre 1976 auszog? Nach vielen glücklichen Entscheidungen wurde die Burg in den Jahren 1978 bis 1988 bauhistorisch untersucht und zu einem Kultur- und Veranstaltungsort umgebaut. Eigentümer ist heute der Landkreis Cuxhaven und mit viel Leidenschaft, Engagement und Erfolg betreibt seit über 30 Jahren der Kultur- und Heimatverein der Burg zu Hagen e.V. dieses kulturelle Kleinod, der über Jahrzehnte von Jutta Siegmeyer als Vereinsvorsitzende geprägt wurde und die maßgeblich zum Erhalt der Burg beigetragen hat …
Slide JÜDISCHE MITBÜRGER IN HAGEN STELE 10
Hansdieter Kurth berichtet über das jüdische Leben in Hagen vor dem 2. Weltkrieg, als zwischen Christen und Juden ein friedliches Miteinander gepflegt wird. Dann werden durch Adolf Hitlers Rassenpolitik aus Nachbarn plötzlich Juden und die Stimmung in Hagen verändert sich. Einerseits verdeutlichen die Überlieferungen zum Brand der Synagoge in Hagen die antisemitische Haltung einiger Hagener Mitbürger. Die ergreifenden Erzählungen über den Trauerzug der beliebten Hagenerin und Jüdin Ida Leeser, an dem viele Hagener Bürger, Juden und sogar einige Parteigenossen teilnehmen, zeigen andererseits die Unvoreingenommenheit der Bevölkerung gegenüber den jüdischen Mitbürgern. Doch die Zeit unserer dunkelsten Geschichte, die auch vor Hagen nicht Halt macht, bewirkt, dass alle jüdischen Mitbürger Hagens, die Deutschland nicht rechtzeitig verlassen konnten, deportiert und in Konzentrationslagern getötet werden …

Lernen Sie das Projekt kennen

Von der Idee, eine zeitgemäße Möglichkeit zu eröffnen, die herausragende kulturelle Bedeutung der Burg zu Hagen zu erleben bis hin zur renovierten Burgallee 2021 zeigen wir Ihnen alle Einzelheiten.